Rechtsquellen des Landes Appenzell
Bearbeiterin:
lic. phil. Nathalie Büsser
Karl-Schmid-Str. 4
CH-8006 Zürich
Tel.: 0041 (0)44 634 38 52
Register:
lic. phil. Margrit Meyer Kälin
Grundstr. 20
CH-8405 Winterthur
Tel.: 0041 (0)52 213 65 24
Kurzbeschrieb des Projekts:
Das im Frühjahr 2005 angelaufene Projekt «Edition der Rechtsquellen des Landes Appenzell» verfolgt das Ziel, die appenzellischen Rechtsgrundlagen und Administrationskulturen vom 16. bis zum 17. Jahrhundert aufzuarbeiten und weiterführende Forschungen anzuregen.
Im Vordergrund des Projekts steht die Edition dreier Landbücher. Diese Sammlungen von Satzungen und rechtlichen Bestimmungen waren zugleich ein Verwaltungsinstrument für den Landschreiber und die Räte wie auch ein Herrschaftssymbol, wurden sie doch an die Landsgemeinde mitgenommen und man las den Eid des Landammanns daraus vor.
Zwei der zu edierenden Landbücher entstanden vor der Landteilung von 1597 und betrafen das ganze Land Appenzell. Das erste, das sogenannte «Landbuch von 1409», wurde vermutlich um 1540 verschriftlicht und soll, wie in der Vorrede stipuliert wurde, auf ein verschollenes Buch von 1409 zurückgegangen sein. Das zweite, 1585 verfasste «Silberne Landbuch» stellte eine deutliche inhaltliche Erweiterung dar. Im späteren Halbkanton Innerrhoden sollte dieser Codex bis ins 19. Jahrhundert hinein Rechtskraft besitzen.
Ausserrhoden dagegen fertigte nach 1597 mehrere Landbuch-Versionen an. Aus diesem Bestand wird als drittes Landbuch das Ausserrhoder Landbuch von 1632 ediert.
Neben den Landbüchern enthielten die Mandate, Mandatenbücher und Protokollbände der Räte weitere rechtliche Satzungen, die im Anmerkungsapparat der Edition berücksichtigt werden.
Projektrelevante Publikation:
BÜSSER Nathalie, «Erneüwert, verbeßeret, proiectiert und in ein richtige ordnug gebrocht». Zur Rechtsgeschichte und politischen Kultur Appenzell Ausserrhodens um 1650, in: Lukas Gschwend (Hg.), Grenzüberschreitungen und neue Horizonte. Beiträge zur Rechts- und Regionalgeschichte der Schweiz und des Bodensees (Europäische Rechts- und Regionalgeschichte,1), Zürich / St. Gallen 2007, S. 161-194.
Pressemitteilungen:
«Die Gesetze des ungeteilten Landes. In den Landbüchern von Appenzell wurde vor über 400 Jahren die Rechtsprechung festgehalten» (Monica Dörig), in: Appenzeller Volksfreund vom 27. März 2008.
«Landbücher dienten der Friedenserhaltung. Die Historikerin Nathalie Büsser schreibt die ältesten Gesetzestexte Innerrhodens ab» (Monica Dörig), in: Appenzeller Volksfreund vom 27. März 2008.
«Landbücher sind durchaus sinnlich» (Hanspeter Strebel), in: St. Galler Tagblatt vom 26. März 2007.
Appenzeller Landbücher feierlich überreicht. Erster Band der Rechtsquellen des Landes Appenzell erschienen – Buchvernissage in Trogen (Toni Dörig), in: Appenzeller Volksfreund vom 22. August 2009.
Landbücher, eine «vormoderne Gesetzessammlung». Lukas Gschwend und Nathalie Büsser erläuten die gesellschaftliche Bedeutung der «Appenzeller Landbücher» (Toni Dörig), in: Appenzeller Volksfreund vom 22. August 2009.