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SSRQ FR I/2/8 123.23-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, IX. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Freiburg, Erster Teil: Stadtrechte, Zweite Reihe: Das Recht der Stadt Freiburg, Band 8: Freiburger Hexenprozesse 15.–18. Jahrhundert, von Rita Binz-Wohlhauser und Lionel Dorthe

Zitation: SSRQ FR I/2/8 123.23-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Anni Schueller, die Kleine, Anni Schueller, die Grosse, Elsy Schueller – Verhör

1646 August 30.

  • Signatur: StAFR, Thurnrodel 14, S. 322–323
  • Originaldatierung: 1646 August 30
  • Beschreibstoff: Papier
  • Sprachen: Deutsch, Latein

Editionstext

ThurnOrt: , 30ten augustiSprachwechsel: Latein 1646Originaldatierung: 30.8.1646

HrAbkürzung großweibelIn der Vorlage: groß1
HrAbkürzung ProginPerson: , hrAbkürzung ReynoldtPerson: , junkerIn der Vorlage: jr von TornierPerson:
TechtermanPerson: , StutzPerson:
SchallerPerson:
Weybell

Klein Anni SchullerPerson: , die jüngste tochter der hingerichten TietrinnaPerson: , als sie abermahlen examiniert unndt mit dem zendtnerBegriff: , daran sie gebunden worden, getreüwetBegriff: ward, hatt nichts bekhennenBegriff: wollen unndt weinend vermeldtBegriff: , sy sie der häxeryBegriff: unschuldig. Unndt wan ihre mutter sie villeüchten angeben hätte, so habe dieselbe ihren grob unrechtKorrektur auf Zeilenhöhe, ersetzt: unnda gethan. Werde sich niehmahlen befinden, daß sie jehmandt was leydts gethan noch etwaß derglychen begangen habe.
Erfragt, ob sie nit wüße, waß der lanKorrektur überschrieben, ersetzt: übgec2 schwartzed schatten, so sie mit ihrer mutter im BuchwaldtOrt: redend gesehen, geweßen sey unndt derselb bedüttet hab? Hatt geandtworttet, sie wisse darvon nichts. Unndt glychwohlen sie etwas derglychen gesehen zu haben bekhendtBegriff: hatt, sye es doch nit [S. 323]Seitenumbruchwahr, sie habe ihren selbs unrecht gethan. Inmassen sie es allerdingen gelaügnet unndt beständig erhaltenBegriff: , e–sie habeKorrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: sich–e sich in derglychen sachen, darumb sie erfragt wirdt, niehmahlen vergriffenBegriff: . Auch mit niehmandt (glychwohl sie offt unndt dickhBegriff: ersuchtBegriff: undt von vihlen angelangt worden) unzuchtBegriff: getriben, sonders jederwylen müglichesten fleißes sich ehrlich verhalten. Gott unndt syn reine mutter MariaePerson: bittendt, sie wöllend ihren uß diser noth gnädig verhelffen unndt beystähn. Bittet umb verzüchungBegriff: .

KellerOrt: , eadem die et praesentibus dominis ut supra et domino Jodoco PythonPerson: Sprachwechsel: Latein

Anni Schuller, die gehörloßeBegriff: Person: , übelredende unndt halbynfälltige dißer töchteren, auch über alle artickhell des examensBegriff: wyttläuffiglich examiniert, hatt nichts bekhennenBegriff: wöllen, sonders gebetten, man solle sie ledigenBegriff: unndt heim schickhen.

Elsy SchullerPerson: , die älteste, auch ebenmässig erfragt, will nichts bekhennenBegriff: . Anzeigend, sie hätte nit vermeint, das ihre mutter ein solche frauw gewesen wäre. Dieselbe hab ihnnen ein grossen schandtfleckhen angethan. Bittet umb gnad.

Anmerkungen

  1. Korrektur auf Zeilenhöhe, ersetzt: unnd.
  2. Korrektur überschrieben, ersetzt: ü.
  3. Streichung: r.
  4. Streichung: r.
  5. Korrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: sich.
  1. Gemeint ist Hans Rudolf VonderweidPerson: .
  2. Le greffier a aussi biffé les trémas qu’il avait tracés au-dessus du n, qui avait ainsi, d’abord, valeur de u.