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SSRQ SG III/4 161-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, von Sibylle Malamud

Zitation: SSRQ SG III/4 161-1

Lizenz: CC BY-NC-SA

Erste Amtshandlung der Abgeordneten von Zürich die Landvogtei Sax und Forstegg betreffend

1615 Mai 9 a. S. Schloss Forstegg

Die Beschlüsse der Abgeordneten von Zürich, Bürgermeister Rahn, Statthalter Keller und Bannerherr Holzhalb, in Anwesenheit von Friedrich Ludwig von Sax-Hohensax und einigen Amtleuten betreffen den Unterhalt des Landvogts, die Mühlen in Sax und in Sennwald, den Hof Gardis (Gartis), das «Fulwißli», die «Burst» und weitere Güter.

  • Signatur: StAZH A 346.3, Nr. 149
  • Originaldatierung: 1615 Mai 9 a. S.
  • Überlieferung: Aufzeichnung (Doppelblatt)
  • Beschreibstoff: Papier
  • Format B × H (cm): 21.0 × 32.0
  • Sprache: Deutsch

Kurz nach dem KaufBegriff: der Freiherrschaft Sax-ForsteggOrt: (SSRQ SG III/4 158-1) durch ZürichOrganisation: wird am 25. April 1615 beschlossen, dass die drei Zürcher Gesandten, Bürgermeister RahnPerson: , Statthalter KellerPerson: und Bannerherr HolzhalbPerson: , den neu gewählten LandvogtBegriff: in die VerwaltungBegriff: einführen sollen. Die Bewohnerschaft von Sax-ForsteggOrganisation: soll aus dem EidBegriff: mit Freiherr Friedrich Ludwig von Sax-HohensaxPerson: entlassen werden und den neuen Herren huldigen. Zum UnterhaltBegriff: des HaushaltsBegriff: des neuen Landvogts sollen sie 14 oder 16 Kühe sowie zwei Pferde beitragen und dem Landvogt auch seine «übrige bestallung an räbenBegriff: anstatt deß wynsBegriff: wie auch an früchtenBegriff: unnd annderm» übergeben. Die GüterBegriff: , die der Landvogt nicht braucht, sollen sie verleihen (StAZH A 346.3, Nr. 170, S. 2). Auf diese Anweisungen nehmen die drei Gesandten von Zürich am 9. Mai in Forstegg die vorliegende Amtshandlung vor. Obwohl dem Landvogt neben obigem Einkommen jährlich diverse Schöffel an Weizen, Bohnen, Haber und drei Fuder Wein zugesprochen werden, genügen die Einnahmen für den Unterhalt nicht, weshalb sein Einkommen 1619 um das Doppelte an Weizen und Bohnen sowie um 30 Gulden erhöht wird (StAZH A 346.3, Nr. 201).

Zum Landvogt vgl. auch SSRQ SG III/4 160-1; SSRQ SG III/4 207-1.

Zu den zu Sax-Forstegg gehörigen Rechte und Güter vgl. SSRQ SG III/4 157-1 sowie das Handbuch zur Verwaltung der Herrschaft Sax-Forstegg von Landvogt Johannes UlrichPerson: von 1755Datum: 1755 (StASG AA 2 B 006, zum Handbuch siehe die Beschreibung in den Kommentaren sowie die Auszüge SSRQ SG III/4 232-1 [Weggeld, Zoll und Märkte]; SSRQ SG III/4 233-1 [Amtleute]; SSRQ SG III/4 234-1 [Gerichte]).

Editionstext


Actum zu VorstegkAusstellungsort: , den 9ten may anno 1615Originaldatierung: 9.5.1615,
durch herrn burgermeister RahnenPerson: , herrn statthalter KellernPerson: und herrn pannerherr HoltzhalbenPerson:
innbysin herrn Fridrich Ludwigs, fryherrn
von der Hohen Sax
Person:
, und etlicher ambtlüthenBegriff:


Erstlich sind dem vogtBegriff: zu underhaltung zwentzigMenge: 20 haubtBegriff: allerley
vychsBegriff: , hienach volgende güterBegriff: zenutzen zeiget worden:

Das gut hinder dem schloßBegriff: mit sambt dem gantzen waldBegriff:
doran.

Ein stückli weydBegriff: hinderm sennhußBegriff: Ort: .

Ein stuck gut der OberforstOrt: genannt.

Ein stuck genant das VeldOrt: .

Ein stuck gut sambt der WettistudenOrt: uff dem Undern
Forst
Ort:
.

Ein gut die WettiOrt: genannt, sambt dem UndernOrt: und Obern
Burstriet
Ort:
.

Ein stuck genant ButzenwinckelOrt: .

Ein stuck weid genant die FörstOrt: .

Und ein stuck stroüwiBegriff: genant im Vom OrtlenOrt: , soll uff
alle güter gnug stroüwi geben.
[S. 2]Seitenumbruch
Mitt dem fryherrn von der Hohen SaxPerson: hatt man sich der ir ggnaden
a–1½ jarZeitspanne: 1 Jahr 6 Monate langHinzufügung oberhalb der Zeileb–a versprochnen1 erhaltung vierMenge: 4 kügenBegriff: und drygMenge: 3 pferdenBegriff: also
verglichen, das myner gnedigen herren vogt die BrülwißOrt: zu SaxOrt: hoüwen und embden laßen sölle, da c ir
ggnaden nach erkhandtnuß und schetzung ehrlicher lüthen zu der
erhaltung söllicher sibenMenge: 7 haupten vychsBegriff: hoüwBegriff: , embdBegriff: unnd
stroüwiBegriff: gegeben werden. Was dann über diß an
hoüw und embd überblyben möchte, daßelbige sölle mynen
gnedigen herren und nit dem fryherrn zugehören.
Und auch alleKorrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: derd buwBegriff: , was man nit inn die räbenBegriff: thun müßte,
uff den güteren belyben und an khein ander ort gethaan
ald verkaufft werden.

Der mülliBegriff: zu SaxOrt: halber hatt man sich mit Jacoben WolwendPerson: ,
OtmarsPerson: seligen sohn, also ingelaßen, das man demselben ein jar langZeitspanne: 1 Jahr für synen lohnBegriff: , spyß und tranckBegriff: zegeben, versprochen 52 Währung: 52 Gulden , da er alles das jhennige, so
der oberkeit von der mülli naher gebürt, thrüwlichKorrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: flyßige inn
einen kastenBegriff: thun und niemandem dann irem vogt,
als wer von ime gwalt hatHinzufügung oberhalb der Zeilef, darvon nützit geben. Und
soll auch er die mülli flyßig und unklagbarlich versehen.
Wann inn der mülli notwenige büwBegriff: fürfielend, werdent myn gnedig herren dieselben inn irem
costen verrichten g–und ime auch von irem vogt
zu der mülli nach billigkeit
schmerBegriff: ald schmaltzBegriff: geben
Hinzufügung am linken Rand
–g laßen.
Hieruf nun hatt ermelter
Jacob WolwendPerson: synen veternBegriff: Hans WolwendenPerson: , den
baderBegriff: von SaletzOrt: , zu einem trösterBegriff: und bürgenBegriff: gestelt,
der vor den verordneten herren der statt ZürichOrganisation: versprochen,
umb das jhenige, so syn veter verwarlosen möchte, gut
und tröster zesind.
[S. 3]Seitenumbruch
Uß bedencklichen ursachen habent die verordneten herren nit gut
syn befinden khönnen, das die müllinenBegriff: im SennwaldOrt: hürigs
jars
Datum: 1.1.1605 – 31.12.1615
umb ein gwüßes verlichen werdind, sonders vogt
SchüchtzernPerson: bevolchen, das er innbysin deß fryherrn und
etlicher ambtlüthenBegriff: mit dem jetzigen knechtBegriff: sich uff ein
jar lang
Zeitspanne: 1 Jahr
synes lohnsBegriff: halber verglyche und die früchtBegriff:
und anders, so von disern müllinen naher gefallen
möchte, zu myner gnedigen herren handen nemmen und
an gebürenden orten verrechnen.
Und er dann auch
dem müllerBegriff: anzeigen, das er by synem eydt sich gegen
mengklichem gebürlich halten und syn innemmen an gehörKorrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: bürhende ort thun sölle.

Der hofBegriff: GardisOrt: ist uff ein jar langZeitspanne: 1 Jahr umb 157 Währung: 157 Gulden verlichen worden.
Das FulwißliOrt: zu SaxOrt: hatt ir ggnaden uff gefallen myner
gnedigen herren Salomon BöschenPerson: , landtshauptmanBegriff: , zukauffen gegeben, der soll darvon jerlich 7½ Währung: 7.5 Gulden zinß
geben.

Die BurstOrt: - und MüllersmäderOrt: sind landtshaubtman BöschenPerson:
und dem landtweibelBegriff: ein jar langZeitspanne: 1 Jahr umb 30 Währung: 30 Gulden gelichen
worden, mitt dem geding, das sy alles hoüwBegriff:
und embdBegriff: , so innert dem zun uff den güteren, verätzenBegriff:
und laßen. Was i aber ußert dem zunBegriff: were,
da mögind sy darvon den halben theil hinweg
fhüren.

Was dann die j verlychungBegriff: der übrigen güteren belanget, habent die verordneten herren vogt SchüchtzernPerson: [S. 4]Seitenumbruch
gwalt geben, dieselben mit k rath deß fryherrn und der
ambtlüthenBegriff: uff ein jar langZeitspanne: 1 Jahr umb ein billiches auch zuverlychen.
[Registraturvermerk auf der Rückseite:]
Den 9.ten may 1615Datum: 9.5.1615

Anmerkungen

  1. Hinzufügung am linken Rand.
  2. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  3. Streichung: dann.
  4. Korrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: der.
  5. Korrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: flyßig.
  6. Hinzufügung oberhalb der Zeile.
  7. Hinzufügung am linken Rand.
  8. Korrektur oberhalb der Zeile, ersetzt: bür.
  9. Streichung: fürh.
  10. Streichung: üb.
  11. Streichung: m.
  1. Vgl. die Kaufurkunde SSRQ SG III/4 158-1.