Freiburger Eidbücher 15.–18. Jahrhundert
Bearbeitende:
Dr. Rita Binz-Wohlhauser
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Dr. Lionel Dorthe
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Kurzbeschrieb des Projekts:
Das Rechtsquellenprojekt «Freiburger Eidbücher 15.–18. Jahrhundert» setzt sich zum Ziel, den Aufbau, die Funktionsweise sowie die Träger der Verwaltung des ehemaligen Stadtstaates Freiburg wissenschaftlich zu erfassen und eine repräsentative Auswahl von Textquellen digital zu edieren. Die Amtleute hatten der Obrigkeit einen Treueeid zu leisten und ihre Tätigkeit war an eine Ordnung (Pflichtenheft) gebunden. Eide und Ordnungen ermöglichten nicht nur eine klare Zuteilung bzw. Abgrenzung der Kompetenzen der einzelnen Beamteten, sondern auch eine effektive Kontrolle durch die Obrigkeit. Sie bildeten bis zum Untergang des Stadtstaates ein wirksames Führungsinstrument des Freiburger Rates.
Im Staatsarchiv Freiburg sind ab der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts Eide in Sammelbänden, sogenannten Eidbüchern, überliefert. Diese Eidbücher bilden einen Bestand von sechs Bänden, die bisher nur rudimentär erschlossen sind. Eide und Ordnungen sind die besten Erkenntnisquellen dafür, wie der Freiburger Rat die Ausübung von Herrschaft und Aufgaben delegierte und gleichzeitig kontrollierte. Deshalb stehen sie im Zentrum dieses Editionsprojekts. Sämtliche überlieferten Eide und Ordnungen werden erschlossen. Eine sowohl in synchroner wie diachroner Sicht repräsentative Auswahl von Eiden wird nach den bewährten Editionsstandards der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen auf ssrq-online digital und in Buchform ediert, kommentiert und mit Registerforschungsdaten versehen. Zusätzlich werden weitere Quellen, welche die Funktionsweise und die Zusammensetzung des Stadtstaats erhellen, identifiziert, erschlossen und allenfalls ediert. Ziel ist ein vollständiger Überblick über die unterschiedlichen weltlichen Ämter der Stadt Freiburg und deren historische Entwicklung.