Transkriptionsrichtlinien: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Grundsätzlich gilt, dass sämtliche Texte aus den Textvorlagen im geraden Schrifttypus erscheinen. Alle Texte des | + | Grundsätzlich gilt, dass sämtliche Texte aus den Textvorlagen im geraden Schrifttypus erscheinen. Alle Texte des Bearbeitenden werden kursiv geschrieben. |
== Wichtigste Tags in der Übersicht == <!--T:4--> | == Wichtigste Tags in der Übersicht == <!--T:4--> | ||
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* <[[abbr]]> <[[expan]]> Abkürzungen (Abkürzungsliste fehlt noch) | * <[[abbr]]> <[[expan]]> Abkürzungen (Abkürzungsliste fehlt noch) | ||
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* <[[add]]> <[[addSpan]]> Zusätze, Nachträge, Randnotizen | * <[[add]]> <[[addSpan]]> Zusätze, Nachträge, Randnotizen | ||
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* <[[app]]> Abweichende Lesungen, Textvarianten (2. Original, Kopie) | * <[[app]]> Abweichende Lesungen, Textvarianten (2. Original, Kopie) | ||
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* <[[corr]]> Normalisierungen von Verschreibern, Emendierung | * <[[corr]]> Normalisierungen von Verschreibern, Emendierung | ||
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* <[[damage]]> <[[damageSpan]]> Beschädigungen des Trägermaterials | * <[[damage]]> <[[damageSpan]]> Beschädigungen des Trägermaterials | ||
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* <[[del]]> <[[delSpan]]> Streichungen und Rasuren | * <[[del]]> <[[delSpan]]> Streichungen und Rasuren | ||
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* <[[foreign]]> Wörter in einer anderen Sprache als der Haupttext | * <[[foreign]]> Wörter in einer anderen Sprache als der Haupttext | ||
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* <[[gap]]> Auslassungen seitens des Bearbeitenden | * <[[gap]]> Auslassungen seitens des Bearbeitenden | ||
− | + | * <[[sic]]> Kennzeichnung eines Verschreibers durch den Bearbeitenden | |
− | * <[[sic]]> Kennzeichnung eines Verschreibers durch den | ||
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* <[[space]]> Lücke, die der Schreiber bewusst offen gelassen hat | * <[[space]]> Lücke, die der Schreiber bewusst offen gelassen hat | ||
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* <[[subst]]> Komplexe Streichungen, Hinzufügungen | * <[[subst]]> Komplexe Streichungen, Hinzufügungen | ||
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* <[[supplied]]> Ergänzungen des Bearbeitenden (z. B. Zeilensprung) | * <[[supplied]]> Ergänzungen des Bearbeitenden (z. B. Zeilensprung) | ||
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* <[[unclear]]> unsichere Lesungen | * <[[unclear]]> unsichere Lesungen | ||
− | *<[[handShift]]> Handwechsel | + | * <[[handShift]]> Handwechsel |
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* <[[note]]> sachliche Anmerkungen | * <[[note]]> sachliche Anmerkungen | ||
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− | * <[[orig]]> Originaltext im | + | * <[[orig]]> Originaltext im Text des Bearbeitenden |
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* <[[time]]> Zeitangaben, Fristen | * <[[time]]> Zeitangaben, Fristen | ||
− | === Registerdaten === | + | === Registerdaten === |
* <[[persName]]> [[Personen]] | * <[[persName]]> [[Personen]] | ||
− | + | * <[[orgName]]> [[Organisation]]en, Familien | |
− | * <[[orgName]]> [[Organisation]]en | ||
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* <[[placeName]]> [[Orte]], Flurnamen | * <[[placeName]]> [[Orte]], Flurnamen | ||
* <[[origPlace]]> Ausstellungsort, Druckort | * <[[origPlace]]> Ausstellungsort, Druckort | ||
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* <[[term]]> [[Lemma]]ta, Keywords | * <[[term]]> [[Lemma]]ta, Keywords | ||
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=== 1.2 Konsonantenverdoppelungen === <!--T:46--> | === 1.2 Konsonantenverdoppelungen === <!--T:46--> | ||
Konsonantenverdoppelungen werden buchstabengetreu wiedergegeben. Verdoppelungszeichen (Strich über m oder n, nicht aber über mm oder nn) werden aufgelöst. | Konsonantenverdoppelungen werden buchstabengetreu wiedergegeben. Verdoppelungszeichen (Strich über m oder n, nicht aber über mm oder nn) werden aufgelöst. | ||
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Ausnahmen: | Ausnahmen: | ||
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<!--T:53--> | <!--T:53--> | ||
− | * Von den verschiedenen Schreibweisen des Buchstabens s (normal, lang, ß) wird nur ß als besondere Form unterschieden. Langes s wird als gewöhnliches s geschrieben. Dreifache s (sss, sß, ßs) werden mit ss bzw. ß transkribiert (Dreifaches s wird zu ss, die Kombinationen sß, ßs zu ß.). Anlautendes ß wird als s wiedergegeben. | + | * Von den verschiedenen Schreibweisen des Buchstabens s (normal, lang, ß) wird nur ß als besondere Form unterschieden. Langes s wird als gewöhnliches s geschrieben. Dreifache s (sss, sß, ßs) werden mit ss bzw. ß transkribiert (Dreifaches s wird zu ss, die Kombinationen sß, ßs zu ß.). Anlautendes ß wird als s wiedergegeben. Ist am langen s noch ein angefügtes rundes s erkennbar, wird von einer Ligatur ausgegangen und «ss» transkribiert. Sind hingegen keine Ansätze zu einem runden s erkennbar oder handelt es sich lediglich um einen Bindungsbogen zum nächsten Buchstaben, wird «ß» transkribiert. Da sich zahlreiche Übergangsformen finden, liegt die Entscheidung im Ermessen des Bearbeitenden. Insbesondere wenn sich beide Formen innerhalb desselben Textes finden, sind diese in der Transkription zu unterscheiden. |
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+ | Beispiel ß mit Bindebogen | ||
+ | [[Datei:Beispiel ß mit Bindebogen.gif]] | ||
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+ | Beispiel mit ss und ß | ||
+ | [[Datei:Beispiel mi ss und ß.gif]] | ||
<!--T:54--> | <!--T:54--> | ||
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<!--T:55--> | <!--T:55--> | ||
− | * dz, dc, wz etc. werden gemäss Vorlage wiedergegeben oder aufgelöst. | + | * dz, dc, wz etc. werden gemäss Vorlage wiedergegeben oder aufgelöst. |
=== 1.4 Diakritische Zeichen === <!--T:57--> | === 1.4 Diakritische Zeichen === <!--T:57--> | ||
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Diakritische Zeichen und übergeschriebene Buchstaben (z. B. aͤ, uͦ etc.) werden buchstabengetreu wiedergegeben. | Diakritische Zeichen und übergeschriebene Buchstaben (z. B. aͤ, uͦ etc.) werden buchstabengetreu wiedergegeben. | ||
− | |||
− | |||
Verwendung der Unicode-Sonderzeichen und der SSRQ-Schrift Lexia Fontes. ([[Tastaturbelegung]] für das einfache Tippen der kombinierten Zeichen liegt für PC und Mac vor). | Verwendung der Unicode-Sonderzeichen und der SSRQ-Schrift Lexia Fontes. ([[Tastaturbelegung]] für das einfache Tippen der kombinierten Zeichen liegt für PC und Mac vor). | ||
== 2. Zahlen und Ziffern: <[[num]]> == <!--T:60--> | == 2. Zahlen und Ziffern: <[[num]]> == <!--T:60--> | ||
− | + | ||
Einzelnummern und römische Zahlen werden gemäss Vorlage ziffern- resp. buchstabengetreu wiedergegeben. Römische Zahlen werden klein geschrieben. Römische Zahlen und Zahlwörter werden mit <[[num]]> und [[@value]] ausgezeichnet. | Einzelnummern und römische Zahlen werden gemäss Vorlage ziffern- resp. buchstabengetreu wiedergegeben. Römische Zahlen werden klein geschrieben. Römische Zahlen und Zahlwörter werden mit <[[num]]> und [[@value]] ausgezeichnet. | ||
− | |||
<pre> | <pre> | ||
... <num value="41">xlj</num> | ... <num value="41">xlj</num> | ||
</pre> | </pre> | ||
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− | |||
Monatsnamen mit römischen Ziffern sollten ausgeschrieben werden. | Monatsnamen mit römischen Ziffern sollten ausgeschrieben werden. | ||
Zur Bezeichnung von [[Währungen]] werden Sonderzeichen verwendet. | Zur Bezeichnung von [[Währungen]] werden Sonderzeichen verwendet. | ||
− | |||
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Eine Originaldatierung mit römischen Ziffern wird mit <[[origDate]]> und [[@when]] ausgezeichnet. | Eine Originaldatierung mit römischen Ziffern wird mit <[[origDate]]> und [[@when]] ausgezeichnet. | ||
<pre> | <pre> | ||
Zeile 274: | Zeile 254: | ||
</pre> | </pre> | ||
− | == 3. Gross- und Kleinschreibung == | + | == 3. Gross- und Kleinschreibung == |
+ | |||
+ | Grundsätzlich gilt Kleinschreibung bei handschriftlichen Texten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Grossgeschrieben werden Satzanfänge und Eigennamen (Personen-, Familien-, Organisations-, Ort- und Flurnamen). Zu beachten sind folgende Besonderheiten: | ||
+ | |||
+ | === 3.1 Gattungsnamen === | ||
+ | Gattungsnamen werden kleingeschrieben. Der Bearbeitende entscheidet, ob es sich um einen Eigennamen oder um einen Appellativ handelt. In Zweifelsfällen wird die Kleinschreibung vorgezogen. | ||
− | + | BEISPIELE: oben am bühel, eidgenossen (wenn es sich wirklich um die schweizerischen Eidgenossen handelt, wird Eidgenossen gross geschrieben), walser | |
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− | === 3. | + | === 3.2 Respektsbezeichnungen und Anreden === |
− | |||
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− | + | Respektsbezeichnungen und Anreden werden kleingeschrieben. | |
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− | |||
BEISPIELE: üwer gnaden, gott | BEISPIELE: üwer gnaden, gott | ||
− | === 3.3 Heiligennamen, Festbezeichnungen === | + | === 3.3 Heiligennamen, Festbezeichnungen === |
− | |||
Bei Daten und Terminen werden Wochentage und Monatsbezeichnungen sowie Beifügungen zu Heiligennamen und Festbezeichnungen [im Gegensatz zu den früheren TR 2010] immer klein, Heiligennamen üblicherweise grossgeschrieben. | Bei Daten und Terminen werden Wochentage und Monatsbezeichnungen sowie Beifügungen zu Heiligennamen und Festbezeichnungen [im Gegensatz zu den früheren TR 2010] immer klein, Heiligennamen üblicherweise grossgeschrieben. | ||
− | |||
− | === 3.4 Latein === | + | BEISPIELE: sonntag, idus aprilis, unser frowen tag ze dem ärnde, erzengel Michael, st. Johann baptiste, ostern, liechtmess, invocavit, uff donrstag nach sant Jacobs des meren zwölffbotten tag, uff donstag vor unser lieben frowen |
+ | |||
+ | === 3.4 Latein === | ||
− | |||
Bei adjektivischem Gebrauch im Lateinischen werden Eigennamen grossgeschrieben. | Bei adjektivischem Gebrauch im Lateinischen werden Eigennamen grossgeschrieben. | ||
+ | |||
BEISPIEL: episcopus Constantiensis | BEISPIEL: episcopus Constantiensis | ||
− | === 3.5 Mehrteilige Eigennamen === | + | === 3.5 Mehrteilige Eigennamen === |
− | |||
Bei zusammengesetzten zwei- oder mehrteiligen Eigennamen werden die Bestandteile grossgeschrieben. | Bei zusammengesetzten zwei- oder mehrteiligen Eigennamen werden die Bestandteile grossgeschrieben. | ||
+ | |||
BEISPIELE: zum Grossen Münster, an der Underen Straass, ein acker ze dem Bösen Möslin, St. Pelayenstift | BEISPIELE: zum Grossen Münster, an der Underen Straass, ein acker ze dem Bösen Möslin, St. Pelayenstift | ||
− | |||
− | |||
Die Entscheidung, was ein Flurname ist und wo ein reiner Appellativ vorliegt, ist teilweise schwierig (z. B. egg oder Egg?). Viele Orts- und Flurnamen sind mit Hilfe einer alten Karte 1:25'000 oder mit Flurnamensbücher (ortsnamen.ch) heute noch zu identifizieren, so dass man dort mit der Grossschreibung sicher richtig liegt. | Die Entscheidung, was ein Flurname ist und wo ein reiner Appellativ vorliegt, ist teilweise schwierig (z. B. egg oder Egg?). Viele Orts- und Flurnamen sind mit Hilfe einer alten Karte 1:25'000 oder mit Flurnamensbücher (ortsnamen.ch) heute noch zu identifizieren, so dass man dort mit der Grossschreibung sicher richtig liegt. | ||
− | === 3.6 Zusammengesetzte Familiennamen === | + | === 3.6 Zusammengesetzte Familiennamen === |
− | |||
Bei zusammengesetzten Familiennamen, die im Text in zwei oder mehreren Bestandteilen erscheinen, ist Kleinschreibung des Namensattributs ([[nameLink]]) empfehlenswert. | Bei zusammengesetzten Familiennamen, die im Text in zwei oder mehreren Bestandteilen erscheinen, ist Kleinschreibung des Namensattributs ([[nameLink]]) empfehlenswert. | ||
Zeile 320: | Zeile 297: | ||
</pre> | </pre> | ||
− | === 3.7 Vorlage === | + | === 3.7 Vorlage === |
− | |||
Bei handschriftlichen Texten des 19. Jahrhunderts sollte man zu Gross- und Kleinschreibung entsprechend der Vorlage übergehen. | Bei handschriftlichen Texten des 19. Jahrhunderts sollte man zu Gross- und Kleinschreibung entsprechend der Vorlage übergehen. | ||
− | == 4. [[Zusammen- und Getrenntschreibung]] == | + | == 4. [[Zusammen- und Getrenntschreibung]] == |
− | |||
Grundsätzlich folgen [[Zusammen- und Getrenntschreibung]] der Vorlage. Bei getrennt geschriebenen Komposita kann man dem Handschriftenbefund folgen, wenn wirklich klar und eindeutig getrennt geschrieben wird. In Zweifelsfällen kommt die heutige Schreibweise zur Anwendung. Auch bei losen Wortverbindungen, die für heutige echte Komposita stehen, kann man der Zusammenschreibung in der Handschrift folgen (z. B. «hohengerichten».) Ebenso mag man bei stehenden Wendungen wie «von alterhar» oder «vor handen sein» (für vorhanden sein) bei der von der heutigen Rechtschreibung abweichenden Schreibweise bleiben, sofern solche Schreibweisen nicht in den Handschriften selbst die Ausnahmen bilden. | Grundsätzlich folgen [[Zusammen- und Getrenntschreibung]] der Vorlage. Bei getrennt geschriebenen Komposita kann man dem Handschriftenbefund folgen, wenn wirklich klar und eindeutig getrennt geschrieben wird. In Zweifelsfällen kommt die heutige Schreibweise zur Anwendung. Auch bei losen Wortverbindungen, die für heutige echte Komposita stehen, kann man der Zusammenschreibung in der Handschrift folgen (z. B. «hohengerichten».) Ebenso mag man bei stehenden Wendungen wie «von alterhar» oder «vor handen sein» (für vorhanden sein) bei der von der heutigen Rechtschreibung abweichenden Schreibweise bleiben, sofern solche Schreibweisen nicht in den Handschriften selbst die Ausnahmen bilden. | ||
− | |||
Bindestriche (Auslassungsstriche) werden berücksichtigt und in der heute gebräuchlichen Form dargestellt. | Bindestriche (Auslassungsstriche) werden berücksichtigt und in der heute gebräuchlichen Form dargestellt. | ||
− | |||
Bei Flur- und Ortsnamen sollte die Zusammen- und Getrenntschreibung immer der Vorlage folgen. | Bei Flur- und Ortsnamen sollte die Zusammen- und Getrenntschreibung immer der Vorlage folgen. | ||
− | |||
Bei Worttrennungen durch Zeilenwechsel <[[lb]]/> [[@break]]="no" in der Vorlage entfällt in der Textwiedergabe der Trennstrich. | Bei Worttrennungen durch Zeilenwechsel <[[lb]]/> [[@break]]="no" in der Vorlage entfällt in der Textwiedergabe der Trennstrich. | ||
− | |||
<pre> | <pre> | ||
geschri<lb break="no"/>ben | geschri<lb break="no"/>ben | ||
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Ra<lb break="no"/>gatz | Ra<lb break="no"/>gatz | ||
</pre> | </pre> | ||
Zeile 379: | Zeile 349: | ||
Auflösungen wurden früher in Zweifelsfällen in [ ] gesetzt, in der digitalen Edition werden sie mit <[[choice]]><[[abbr]]><[[expan]]> getagt. | Auflösungen wurden früher in Zweifelsfällen in [ ] gesetzt, in der digitalen Edition werden sie mit <[[choice]]><[[abbr]]><[[expan]]> getagt. | ||
− | |||
− | |||
obg[e]n[ann]t[er]: | obg[e]n[ann]t[er]: | ||
Zeile 426: | Zeile 394: | ||
Vom Schreiber in ( ) gesetzte Textteile werden identisch wiedergegeben. | Vom Schreiber in ( ) gesetzte Textteile werden identisch wiedergegeben. | ||
− | === 7.3 Weggelassene Textteile: <[[supplied]]> === | + | === 7.3 Weggelassene Textteile: <[[supplied]]> === |
− | |||
Vom Schreiber irrtümlich weggelassene Textteile (z. B. beim Abschreiben übersprungene Zeile) wurden in der analogen Edition durch einen Ersatztext aus einer anderen originalen oder kopialen Quelle oder durch den Bearbeitenden selbst im Sinne einer sinngemässen Textwiedergabe in [ ]a ergänzt. Eine Anmerkung war notwendig. | Vom Schreiber irrtümlich weggelassene Textteile (z. B. beim Abschreiben übersprungene Zeile) wurden in der analogen Edition durch einen Ersatztext aus einer anderen originalen oder kopialen Quelle oder durch den Bearbeitenden selbst im Sinne einer sinngemässen Textwiedergabe in [ ]a ergänzt. Eine Anmerkung war notwendig. | ||
− | + | In der digitalen Edition wird die Lücke mit <[[supplied]]> getagt. Mit [[@reason]] wird der Grund der Lücke und mit [[@resp]] das Kürzel des Bearbeitenden angegeben. Falls notwendig, kann eine <[[note]]> gesetzt werden. | |
− | In der digitalen Edition wird die Lücke mit <[[supplied]]> getagt. Mit [[@reason]] wird der Grund der Lücke und mit [[@resp]] das Kürzel des | ||
Bei Ergänzungen anhand einer anderen Vorlage (2. Original, Kopie etc.) wird mit [[@source]] auf diesen Textzeugen referenziert. Vgl. dazu auch <[[app]]>. | Bei Ergänzungen anhand einer anderen Vorlage (2. Original, Kopie etc.) wird mit [[@source]] auf diesen Textzeugen referenziert. Vgl. dazu auch <[[app]]>. | ||
− | |||
<pre> | <pre> | ||
<supplied reason="omitted" unit="line" quantity="1" resp="PS"/>hier folgt | <supplied reason="omitted" unit="line" quantity="1" resp="PS"/>hier folgt | ||
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</pre> | </pre> | ||
− | |||
Ein Textverlust infolge Mäusefrass, verblasster Tinte, Brand, Pilzbefall, Rissen, Löchern, Kassation usw. wird mit <[[damage]]><[[gap]]/> gekennzeichnet und falls möglich innerhalb von <damage> mit <[[supplied]]> – oder bei Unsicherheit mit <[[unclear]]> und [[@cert]] – ergänzt. Der Schaden wird innerhalb von <damage> mit [[@agent]] näher bezeichnet. | Ein Textverlust infolge Mäusefrass, verblasster Tinte, Brand, Pilzbefall, Rissen, Löchern, Kassation usw. wird mit <[[damage]]><[[gap]]/> gekennzeichnet und falls möglich innerhalb von <damage> mit <[[supplied]]> – oder bei Unsicherheit mit <[[unclear]]> und [[@cert]] – ergänzt. Der Schaden wird innerhalb von <damage> mit [[@agent]] näher bezeichnet. | ||
− | |||
<pre> | <pre> | ||
<damage agent="mice"><gap unit="cm" quantity="3"/></damage> | <damage agent="mice"><gap unit="cm" quantity="3"/></damage> | ||
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</pre> | </pre> | ||
− | === 7.7 Bewusste Auslassungen von Text durch den | + | === 7.7 Bewusste Auslassungen von Text durch den Bearbeitenden: <[[gap]]> === |
− | + | Bewusste Auslassungen von Text durch den Bearbeitenden (Teilabdruck) werden in der analogen Edition mit [...] und in der digitalen mit <[[gap]]> [[@reason]]="irrelevant" wiedergegeben. Dies sollte, wenn möglich, vermieden werden. | |
− | Bewusste Auslassungen von Text durch den | ||
Werden spätere Nachträge nicht beim Original, sondern als eigenständiges Stück ediert, können die Teile, die bereits in einem früheren Original ediert wurden, mit <[[gap]]/> weggelassen werden. Auf das bereits edierte Stück wird mit [[@source]] verwiesen. Eine Anmerkung in <[[note]]> oder eine Bemerkung in <[[back]]> ist nötig. | Werden spätere Nachträge nicht beim Original, sondern als eigenständiges Stück ediert, können die Teile, die bereits in einem früheren Original ediert wurden, mit <[[gap]]/> weggelassen werden. Auf das bereits edierte Stück wird mit [[@source]] verwiesen. Eine Anmerkung in <[[note]]> oder eine Bemerkung in <[[back]]> ist nötig. | ||
Zeile 495: | Zeile 457: | ||
<!--T:130--> | <!--T:130--> | ||
− | Grundsätzlich hat ein transkribierter Text, auch wenn er auf einer von verschiedenen Händen mehrfach überarbeiteten Vorlage basiert, gut lesbar und verständlich zu sein. Der | + | Grundsätzlich hat ein transkribierter Text, auch wenn er auf einer von verschiedenen Händen mehrfach überarbeiteten Vorlage basiert, gut lesbar und verständlich zu sein. Der Bearbeitende muss sich für eine Textvariante entscheiden und die übrigen Varianten mit tags auszeichnen. Zu beachten ist: |
=== 8.1 Streichungen: <[[del]]> <[[subst]]> === <!--T:131--> | === 8.1 Streichungen: <[[del]]> <[[subst]]> === <!--T:131--> | ||
Zeile 544: | Zeile 506: | ||
<!--T:144--> | <!--T:144--> | ||
− | * Zusätze und Nachträge werden in den fortlaufenden Text aufgenommen. In der analogen Edition wurden sie vom | + | * Zusätze und Nachträge werden in den fortlaufenden Text aufgenommen. In der analogen Edition wurden sie vom Bearbeitenden mit Anmerkungsklammern von gleich bleibenden Kleinbuchstaben für jede unterscheidbare Hand charakterisiert. |
BEISPIEL: a–a Am Rand von anderer Hand hinzugefügt. | BEISPIEL: a–a Am Rand von anderer Hand hinzugefügt. | ||
Zeile 566: | Zeile 528: | ||
<pre><del rend="rubbing"><gap unit="cm" quantity="1"/></del></pre> | <pre><del rend="rubbing"><gap unit="cm" quantity="1"/></del></pre> | ||
− | === 8.4 Marginalien: <[[add]]> === | + | === 8.4 Marginalien: <[[add]]> === |
− | + | Bei Marginalien entschied sich in der analogen Edition der Bearbeitende, ob es sich um eine kommentierende Randbemerkung handelt, welche in die Anmerkungen verbannt wurde, oder um einen Zusatz, der unter Umständen in den Text gesetzt werden konnte. | |
− | Bei Marginalien entschied sich in der analogen Edition der | + | In der digitalen Edition werden Marginalien mit <[[add]]> getagt. |
− | In der digitalen | ||
− | |||
<pre><add place="margin">+</add> | <pre><add place="margin">+</add> | ||
</pre> | </pre> | ||
− | + | == 9. Anmerkungen: <[[note]]> == | |
− | + | === 9.1 Textkritische Anmerkungen === | |
<!--T:155--> | <!--T:155--> | ||
Für textkritische Anmerkungen wurden in der analogen Edition Kleinbuchstaben in alphabetischer Reihenfolge und für sachkritische Anmerkungen arabische Ziffern verwendet. Worterklärungen, z. B. für [[lateinische Wendungen]] etc., erfolgen in der [[Glossardatenbank]]. | Für textkritische Anmerkungen wurden in der analogen Edition Kleinbuchstaben in alphabetischer Reihenfolge und für sachkritische Anmerkungen arabische Ziffern verwendet. Worterklärungen, z. B. für [[lateinische Wendungen]] etc., erfolgen in der [[Glossardatenbank]]. | ||
− | + | === 9.2 Sachkritische Anmerkungen === | |
<!--T:156--> | <!--T:156--> | ||
In der digitalen Edition wird der tag <[[note]]> für sachkritische Anmerkungen jeglicher Art verwendet. | In der digitalen Edition wird der tag <[[note]]> für sachkritische Anmerkungen jeglicher Art verwendet. | ||
Zeile 616: | Zeile 576: | ||
<!--T:164--> | <!--T:164--> | ||
− | Wo es zum besseren Verständnis notwendig erscheint, wurde der Text in der analogen Edition mit Hilfe von Gedankenstrichen, Alineas, paragraphenweiser Nummerierung in eckigen Klammern, Mitten von Titeln etc. unterteilt. In der digitalen Edition erfolgt die Gliederung eines Textes nach der Vorlage mit den tags <[[div]]> und <[[p]]> – allenfalls mit einer Nummerierung innerhalb von <[[ | + | Wo es zum besseren Verständnis notwendig erscheint, wurde der Text in der analogen Edition mit Hilfe von Gedankenstrichen, Alineas, paragraphenweiser Nummerierung in eckigen Klammern, Mitten von Titeln etc. unterteilt. In der digitalen Edition erfolgt die Gliederung eines Textes nach der Vorlage mit den tags <[[div]]> und <[[p]]> – allenfalls mit einer Nummerierung innerhalb von <[[seg]]> mit [[@n]]. |
<!--T:165--> | <!--T:165--> | ||
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In der Regel sollten Absätze nach einem Punkt und nicht nach einem Komma erfolgen. | In der Regel sollten Absätze nach einem Punkt und nicht nach einem Komma erfolgen. | ||
− | Kommentare bitte mit <[[div]]> strukturieren, dadurch wird die Lesbarkeit erhöht. | + | Kommentare bitte mit <[[div]]> (falls eine Nummerierung notwendig ist) oder <[[p]]> strukturieren, dadurch wird die Lesbarkeit erhöht. |
=== 11.2 Zeilenwechsel: <[[lb]]/> und Seitenwechsel: <[[pb]]/> === <!--T:167--> | === 11.2 Zeilenwechsel: <[[lb]]/> und Seitenwechsel: <[[pb]]/> === <!--T:167--> | ||
Zeile 655: | Zeile 615: | ||
<!--T:178--> | <!--T:178--> | ||
Einige Quellen, wie z. B. Rechnungen oder Zollordnungen, enthalten Tabellen, die auch als solche in der Edition umgesetzt werden sollen. Für die Darstellung von Tabellen verwenden wir <[[table]]> mit <[[row]]> und <[[cell]]>. | Einige Quellen, wie z. B. Rechnungen oder Zollordnungen, enthalten Tabellen, die auch als solche in der Edition umgesetzt werden sollen. Für die Darstellung von Tabellen verwenden wir <[[table]]> mit <[[row]]> und <[[cell]]>. | ||
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+ | = '''Transkriptionsregeln lateinischer Texte der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen (SSRQ)''' = | ||
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+ | Die Transkription folgt wie bei deutschen Texten dem Grundsatz der buchstabengetreuen Wiedergabe der Handschrift mit '''Grossschreibung''' der Eigennamen (aber nicht von Nomina sacra wie deus, dominus, virgo) sowie am Satzanfang. Entsprechend erfolgen keine Anpassungen an klassisches Latein. | ||
+ | |||
+ | '''Abkürzungen''' werden stillschweigend aufgelöst, sofern nicht Zweifel an der korrekten Auflösung bestehen. Die Auflösung erfolgt gemäss (mittellateinischem) Wörterbuch, ausser bei abweichender Praxis des Schreibers. | ||
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+ | Konsonantisches u wird als v, vokalisches v als u transkribiert. | ||
+ | |||
+ | i / j werden nicht unterschieden, d.h. es wird kein j transkribiert (Ausnahme: Eigennamen, z. B. Johannes). | ||
+ | |||
+ | e caudata (ę) wird gemäss bisheriger Praxis der SSRQ umgesetzt. | ||
+ | |||
+ | Schluss-s wird als einfaches s transkribiert und nicht als Scharf-s, da es sich lediglich um eine Ligatur handelt. | ||
+ | |||
+ | c / t wird gemäss Vorlage transkribiert, falls nicht unterscheidbar nach der Praxis des Schreibers an anderen Stellen, sonst nach Wörterbuch. | ||
+ | |||
+ | Der Gebrauch von n anstelle von m (z.B. cunque) wird übernommen, wenn der Buchstabe ausgeschrieben ist. | ||
+ | |||
+ | Fehler werden – namentlich in Urkunden – in der Regel nicht emendiert, sondern mit <[[sic]]> ausgezeichnet oder im Apparat diskutiert. | ||
+ | |||
+ | '''Römische Ziffern''' werden in Kleinbuchstaben gesetzt. | ||
+ | |||
+ | Begriffe, die einzeln dekliniert werden können, werden getrennt geschrieben (z. B. Jahreszahlen, die in Papsturkunden in der Regel zusammen geschrieben sind). Wendungen mit Genitiv-Attribut werden in Einzelfällen als Kompositum zusammengeschrieben (christifideles). | ||
+ | |||
+ | Für die '''Interpunktion''' kann grundsätzlich die moderne deutsche Kommasetzung als Richtschnur gelten. Voraussetzung für eine korrekte Interpunktion ist das Verständnis des Quellentextes in seinem ganzen Aufbau (Urkundenformular) wie im einzelnen Wortlaut. Im Zweifelsfall ist ein Komma besser wegzulassen als zu setzen. Verschachtelungen sind durch die Kommasetzung korrekt wiederzugeben. |
Aktuelle Version vom 4. August 2023, 08:03 Uhr
Sprachen: | deutsch • français • italiano |
Transkriptionsregeln deutschsprachiger Texte
der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen (SSRQ)
Grundsätzlich gilt, dass sämtliche Texte aus den Textvorlagen im geraden Schrifttypus erscheinen. Alle Texte des Bearbeitenden werden kursiv geschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wichtigste Tags in der Übersicht
- 2 A Wiedergabe gedruckter Texte
- 3 B Wiedergabe handschriftlicher Texte
- 4 1. Buchstaben und Zeichen
- 5 2. Zahlen und Ziffern: <num>
- 6 3. Gross- und Kleinschreibung
- 7 4. Zusammen- und Getrenntschreibung
- 8 5. Hervorhebungen <hi>
- 9 6. Abkürzungen: <abbr>
- 10 7. Behandlung von Lücken <space>, Schäden <damage> und Mängeln <unclear> <sic> <corr> in der Textvorlage
- 10.1 7.1 Lücken vom Schreiber: <space>
- 10.2 7.2 Klammern in der Editionsvorlage
- 10.3 7.3 Weggelassene Textteile: <supplied>
- 10.4 7.4 Irrtümliche Wiederholungen: <choice><sic><corr>
- 10.5 7.5 Unsichere Lesung: <unclear>
- 10.6 7.6 Schreib-, Sprach- und Stilfehler: <choice><sic><corr>
- 10.7 7.7 Bewusste Auslassungen von Text durch den Bearbeitenden: <gap>
- 11 8. Behandlung redaktioneller Eingriffe des Schreibers
- 12 9. Anmerkungen: <note>
- 13 10. Textvarianten: <app>
- 14 11. Strukturierung der Texte: <div> <seg> <lb/> <pb/>
- 15 Transkriptionsregeln lateinischer Texte der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen (SSRQ)
Wichtigste Tags in der Übersicht
Textkritische Auszeichnungen
- <app> Abweichende Lesungen, Textvarianten (2. Original, Kopie)
- <corr> Normalisierungen von Verschreibern, Emendierung
- <damage> <damageSpan> Beschädigungen des Trägermaterials
- <foreign> Wörter in einer anderen Sprache als der Haupttext
- <gap> Auslassungen seitens des Bearbeitenden
- <sic> Kennzeichnung eines Verschreibers durch den Bearbeitenden
- <space> Lücke, die der Schreiber bewusst offen gelassen hat
- <subst> Komplexe Streichungen, Hinzufügungen
- <supplied> Ergänzungen des Bearbeitenden (z. B. Zeilensprung)
- <unclear> unsichere Lesungen
- <handShift> Handwechsel
- <note> sachliche Anmerkungen
Auszeichnungen, die der Darstellung des Editionstextes dienen
- <ab> zeitgleiche Dorsualnotizen, Kanzleivermerke, Registraturvermerke
- <seg> Abschnitte vom Bearbeitenden zur inhaltlichen Gliederung eines Textes
- <figure> grafische Informationen (Notarszeichen, Federzeichnungen, L. S.)
- <head> Titel, Zwischentitel
- <hi> höhergestellte Buchstaben
- <lb/> Zeilenumbruch
- <orig> Originaltext im Text des Bearbeitenden
- <pb/> Seitenumbruch
- <q> direkte Rede
- <quote> Zitate
- <signed> Unterschrift
Inhaltliche Auszeichnung
- <date> Datierungen
- <origDate> Originaldatierung
____________
- <measure> Masse, Gewichte, Währungen
- <measureGrp> Gruppe von Massen, Gewichten, Währungen
- <num> römische Ziffern, Zahlwörter
- <time> Zeitangaben, Fristen
Registerdaten
- <orgName> Organisationen, Familien
- <origPlace> Ausstellungsort, Druckort
A Wiedergabe gedruckter Texte
Originalgetreue Wiedergabe
Die Wiedergabe folgender Punkte erfolgt originalgetreu gemäss der Druckvorlage:
- Gross- und Kleinschreibung
- Interpunktion: Der Schrägstrich (/, Virgel) wird transkribiert, in der Regel mit Leerschlag vor und nach dem Schrägstrich. Das Capitulumzeichen wird jedoch nicht transkribiert.
- Diakritische Zeichen
- Zusammen- und Getrenntschreibung
- Konsonantenverdoppelungen
- Schreibvarianten der Eigennamen
- Römische Ziffern
<p> <lb/>Datum zuͦ <origPlace>Zürich</origPlace> / uff <origDate when="1525-05-10">Mitwochen <lb/>am .x. tag des monats Mey. <lb/>Anno M.D.xxv.</origDate> </p>
Normalisierungen
- I/J bzw. i/j: I und j werden nicht entsprechend der Schaftlänge unterschieden. Konsequente graphematische Unterscheidung zwischen vokalischem i vor Konsonanten und konsonantischem j vor Vokalen.
- Schaft-s (langes s) wird durch ein normales s wiedergegeben.
- U/V bzw. u/v: U und v werden unabhängig von der Vorlage lautgetreu wiedergegeben, nämlich der Vokal mit u und der Konsonant mit v.
- Ligaturen werden in Einzelbuchstaben aufgelöst.
- Versalien werden nur buchstabengetreu übernommen.
- Bogensignaturen werden weggelassen.
- Kopfzeilen, Initialen und Dekorationen werden im einleitenden Kommentar erwähnt.
Druckfehler
Eindeutige Druckfehler werden mit <choice><sic><corr> korrigiert.
Abkürzungen
Die Handhabung entspricht derjenigen der handschriftlichen Quellen (https://www.ssrq-sds-fds.ch/wiki/Transkriptionsrichtlinien#6._Abk.C3.BCrzungen:_.3Cabbr.3E).
Marginalien
Die Handhabung entspricht derjenigen der handschriftlichen Quellen (https://www.ssrq-sds-fds.ch/wiki/Transkriptionsrichtlinien#8.4_Marginalien:_.3Cadd.3E).
Kustode oder Reklamante
Die Wiederholung von einem Wort oder mehreren Wörtern nach dem Seitenwechsel wird nicht speziell ausgezeichnet. Das sich am unteren Blattende befindliche Wort wird weggelassen bzw. auf der nächsten Seite transkribiert.
B Wiedergabe handschriftlicher Texte
Die buchstabengetreue Wiedergabe bildet die Grundregel.
1. Buchstaben und Zeichen
1.1 Versalien
Versalien werden nur buchstabengetreu übernommen. Zum Beispiel: WJR —> wir
1.2 Konsonantenverdoppelungen
Konsonantenverdoppelungen werden buchstabengetreu wiedergegeben. Verdoppelungszeichen (Strich über m oder n, nicht aber über mm oder nn) werden aufgelöst.
Ausnahmen:
Im folgenden Beispiel wird der Strich über dem m am besten ignoriert und einfach mit «umb» (statt «ummb») transkribiert.
Nasalstrich über m in Kombination mit b/p wird ignoriert: «nempt» (statt «nemmpt»).
1.3 Buchstaben in Form oder Verwendung vom heutigen Gebrauch abweichend
Vokale:
- e caudata (ę) wird vom gewöhnlichen e unterschieden.
- I und j werden nicht entsprechend der Schaftlänge unterschieden. Konsequente graphematische Unterscheidung zwischen vokalischem i vor Konsonanten und konsonantischem j vor Vokalen. In lateinischen Texten wird y oder j als i wiedergegeben. Bei Fällen, in denen lediglich ein Dehnungs-h zwischen j und Vollvokal geschoben wird (wie z. B. jhe und jhenigen), soll das j nicht durch ein i ersetzt werden.
- Distinktionszeichen über u, welche einer Verwechslung mit n vorbeugen sollen, werden nicht wiedergegeben.
- u und v werden unabhängig von der Vorlage lautgetreu wiedergegeben, nämlich der Vokal mit u und der Konsonant mit v.
- Zwei Punkte oder ein Strich über y werden weggelassen.
Konsonanten bzw. Buchstabenverbindungen:
- Von den verschiedenen Schreibweisen des Buchstabens s (normal, lang, ß) wird nur ß als besondere Form unterschieden. Langes s wird als gewöhnliches s geschrieben. Dreifache s (sss, sß, ßs) werden mit ss bzw. ß transkribiert (Dreifaches s wird zu ss, die Kombinationen sß, ßs zu ß.). Anlautendes ß wird als s wiedergegeben. Ist am langen s noch ein angefügtes rundes s erkennbar, wird von einer Ligatur ausgegangen und «ss» transkribiert. Sind hingegen keine Ansätze zu einem runden s erkennbar oder handelt es sich lediglich um einen Bindungsbogen zum nächsten Buchstaben, wird «ß» transkribiert. Da sich zahlreiche Übergangsformen finden, liegt die Entscheidung im Ermessen des Bearbeitenden. Insbesondere wenn sich beide Formen innerhalb desselben Textes finden, sind diese in der Transkription zu unterscheiden.
- cz, sz, tz werden gemäss Vorlage wiedergegeben. Lassen sich t und c nicht eindeutig unterscheiden, dann wird tz verwendet.
- dz, dc, wz etc. werden gemäss Vorlage wiedergegeben oder aufgelöst.
1.4 Diakritische Zeichen
Diakritische Zeichen und übergeschriebene Buchstaben (z. B. aͤ, uͦ etc.) werden buchstabengetreu wiedergegeben.
Verwendung der Unicode-Sonderzeichen und der SSRQ-Schrift Lexia Fontes. (Tastaturbelegung für das einfache Tippen der kombinierten Zeichen liegt für PC und Mac vor).
2. Zahlen und Ziffern: <num>
Einzelnummern und römische Zahlen werden gemäss Vorlage ziffern- resp. buchstabengetreu wiedergegeben. Römische Zahlen werden klein geschrieben. Römische Zahlen und Zahlwörter werden mit <num> und @value ausgezeichnet.
... <num value="41">xlj</num>
Monatsnamen mit römischen Ziffern sollten ausgeschrieben werden. Zur Bezeichnung von Währungen werden Sonderzeichen verwendet.
Eine Originaldatierung mit römischen Ziffern wird mit <origDate> und @when ausgezeichnet.
... qual cosa si è essequito sino nell' <lb/>anno <origDate when="1558">mdlviii</origDate> all'hora più oltra è apparso a <lb/>n[ost]ri sig[no]ri et superiori ...
3. Gross- und Kleinschreibung
Grundsätzlich gilt Kleinschreibung bei handschriftlichen Texten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Grossgeschrieben werden Satzanfänge und Eigennamen (Personen-, Familien-, Organisations-, Ort- und Flurnamen). Zu beachten sind folgende Besonderheiten:
3.1 Gattungsnamen
Gattungsnamen werden kleingeschrieben. Der Bearbeitende entscheidet, ob es sich um einen Eigennamen oder um einen Appellativ handelt. In Zweifelsfällen wird die Kleinschreibung vorgezogen.
BEISPIELE: oben am bühel, eidgenossen (wenn es sich wirklich um die schweizerischen Eidgenossen handelt, wird Eidgenossen gross geschrieben), walser
3.2 Respektsbezeichnungen und Anreden
Respektsbezeichnungen und Anreden werden kleingeschrieben.
BEISPIELE: üwer gnaden, gott
3.3 Heiligennamen, Festbezeichnungen
Bei Daten und Terminen werden Wochentage und Monatsbezeichnungen sowie Beifügungen zu Heiligennamen und Festbezeichnungen [im Gegensatz zu den früheren TR 2010] immer klein, Heiligennamen üblicherweise grossgeschrieben.
BEISPIELE: sonntag, idus aprilis, unser frowen tag ze dem ärnde, erzengel Michael, st. Johann baptiste, ostern, liechtmess, invocavit, uff donrstag nach sant Jacobs des meren zwölffbotten tag, uff donstag vor unser lieben frowen
3.4 Latein
Bei adjektivischem Gebrauch im Lateinischen werden Eigennamen grossgeschrieben.
BEISPIEL: episcopus Constantiensis
3.5 Mehrteilige Eigennamen
Bei zusammengesetzten zwei- oder mehrteiligen Eigennamen werden die Bestandteile grossgeschrieben.
BEISPIELE: zum Grossen Münster, an der Underen Straass, ein acker ze dem Bösen Möslin, St. Pelayenstift
Die Entscheidung, was ein Flurname ist und wo ein reiner Appellativ vorliegt, ist teilweise schwierig (z. B. egg oder Egg?). Viele Orts- und Flurnamen sind mit Hilfe einer alten Karte 1:25'000 oder mit Flurnamensbücher (ortsnamen.ch) heute noch zu identifizieren, so dass man dort mit der Grossschreibung sicher richtig liegt.
3.6 Zusammengesetzte Familiennamen
Bei zusammengesetzten Familiennamen, die im Text in zwei oder mehreren Bestandteilen erscheinen, ist Kleinschreibung des Namensattributs (nameLink) empfehlenswert.
<persName>Hans am Herd</persName>
3.7 Vorlage
Bei handschriftlichen Texten des 19. Jahrhunderts sollte man zu Gross- und Kleinschreibung entsprechend der Vorlage übergehen.
4. Zusammen- und Getrenntschreibung
Grundsätzlich folgen Zusammen- und Getrenntschreibung der Vorlage. Bei getrennt geschriebenen Komposita kann man dem Handschriftenbefund folgen, wenn wirklich klar und eindeutig getrennt geschrieben wird. In Zweifelsfällen kommt die heutige Schreibweise zur Anwendung. Auch bei losen Wortverbindungen, die für heutige echte Komposita stehen, kann man der Zusammenschreibung in der Handschrift folgen (z. B. «hohengerichten».) Ebenso mag man bei stehenden Wendungen wie «von alterhar» oder «vor handen sein» (für vorhanden sein) bei der von der heutigen Rechtschreibung abweichenden Schreibweise bleiben, sofern solche Schreibweisen nicht in den Handschriften selbst die Ausnahmen bilden.
Bindestriche (Auslassungsstriche) werden berücksichtigt und in der heute gebräuchlichen Form dargestellt.
Bei Flur- und Ortsnamen sollte die Zusammen- und Getrenntschreibung immer der Vorlage folgen.
Bei Worttrennungen durch Zeilenwechsel <lb/> @break="no" in der Vorlage entfällt in der Textwiedergabe der Trennstrich.
geschri<lb break="no"/>ben Ra<lb break="no"/>gatz
5. Hervorhebungen <hi>
Hervorhebungen (Versalien, verlängerte Buchstaben, Unterstreichungen, Farben etc.) und lateinische Schrift in deutschen Texten werden nicht dargestellt.
Hochgestellte Buchstaben werden mit <hi> @rend="sup" wiedergegeben.
deß 1729<hi rend="sup">ten</hi> jahrs
6. Abkürzungen: <abbr>
6.1 Häufige Abkürzungen
6.1.1 Typische, im selben Schriftstück oder in mehreren Schriftstücken wiederkehrende Abkürzungen werden stehen gelassen, mit <abbr> getagt, mit dem Abkürzungsverzeichnis verlinkt oder, wenn fehlend, ins Abkürzungsverzeichnis aufgenommen. Es werden keine Kürzungspunkte verwendet, da die Abkürzungen durch die Auszeichnung bereits als solche gekennzeichnet sind.
<abbr>etc</abbr>
6.1.2 Kürzel, wie zum Beispiel lobl., m. g. h., tit. oder s. v., werden konsequent als Kürzel belassen und mit <abbr> ausgezeichnet. Die Auflösung erfolgt im Abkürzungsverzeichns.
<abbr>tit</abbr>
6.2 Abbkürzungen auflösen: <choice><abbr><expan>
Abkürzungen in der Textvorlage werden aufgelöst, wenn es möglich und sinnvoll ist. Orthographische Gepflogenheiten des Schreibers werden ohne besondere Kennzeichnung berücksichtigt. Einige Abkürzungen (wie z. B. Ao = anno, dz= das) sowie Endungen werden stillschweigend aufgelöst.
Auflösungen wurden früher in Zweifelsfällen in [ ] gesetzt, in der digitalen Edition werden sie mit <choice><abbr><expan> getagt.
obg[e]n[ann]t[er]:
<choice> <abbr>obgnt</abbr> <expan>obgenannter</expan> </choice>
<choice> <abbr>7bris</abbr> <expan>septembris</expan> </choice>
6.3 Abkürzungen von Mass- und Münzbezeichnungen: <measure>
Abkürzungen von Mass- und Münzbezeichnungen werden ausser in Fliesstexten (Kommentaren, Bemerkungen) nicht aufgelöst und erscheinen im Abkürzungsverzeichnis. Es werden die entsprechenden Sonderzeichen verwendet. Zur Liste der Mass- und Münzbezeichnungen vgl. Tastaturbelegung CURRENCY SYMBOLS. Zur Auszeichnung der Währungen, Masse und Gewichte vgl. <measure>.
7. Behandlung von Lücken <space>, Schäden <damage> und Mängeln <unclear> <sic> <corr> in der Textvorlage
7.1 Lücken vom Schreiber: <space>
Vom Schreiber zwecks späterer Ergänzung bewusst gelassene Lücken (Auslassungen) wurden in analogen Bänden durch drei Auslassungspunkte ohne Klammer gekennzeichnet und in einer textkritischen Anmerkung unter Angabe der Grösse der Textlücke erläutert. In der digitalen Edition werden sie mit <space> getagt unter Angabe der Lückengrösse mit @unit und @quantity:
<space unit="line" quantity="2"/>
Referenzpunkte bzw. Reverenzpunkte vor Namen oder Amtsbezeichnungen wurden in der analogen Edition durch 2 Punkte ohne Klammer wiedergegeben. In der digitalen Edition werden sie ebenfalls mit 2 Punkten ohne Klammer wiedergegeben.
7.2 Klammern in der Editionsvorlage
Vom Schreiber in ( ) gesetzte Textteile werden identisch wiedergegeben.
7.3 Weggelassene Textteile: <supplied>
Vom Schreiber irrtümlich weggelassene Textteile (z. B. beim Abschreiben übersprungene Zeile) wurden in der analogen Edition durch einen Ersatztext aus einer anderen originalen oder kopialen Quelle oder durch den Bearbeitenden selbst im Sinne einer sinngemässen Textwiedergabe in [ ]a ergänzt. Eine Anmerkung war notwendig.
In der digitalen Edition wird die Lücke mit <supplied> getagt. Mit @reason wird der Grund der Lücke und mit @resp das Kürzel des Bearbeitenden angegeben. Falls notwendig, kann eine <note> gesetzt werden. Bei Ergänzungen anhand einer anderen Vorlage (2. Original, Kopie etc.) wird mit @source auf diesen Textzeugen referenziert. Vgl. dazu auch <app>.
<supplied reason="omitted" unit="line" quantity="1" resp="PS"/>hier folgt die Ergänzung</supplied>
Ein Textverlust infolge Mäusefrass, verblasster Tinte, Brand, Pilzbefall, Rissen, Löchern, Kassation usw. wird mit <damage><gap/> gekennzeichnet und falls möglich innerhalb von <damage> mit <supplied> – oder bei Unsicherheit mit <unclear> und @cert – ergänzt. Der Schaden wird innerhalb von <damage> mit @agent näher bezeichnet.
<damage agent="mice"><gap unit="cm" quantity="3"/></damage>
7.4 Irrtümliche Wiederholungen: <choice><sic><corr>
Irrtümliche Wiederholungen von Silben, Wörtern und Satzteilen sollen mit <choice><sic> angemerkt und mit <corr> normalisiert werden.
<choice> <sic>das das</sic> <corr>das</corr> </choice>
7.5 Unsichere Lesung: <unclear>
Bei Wörtern mit unsicherer Lesung wurden bei der analogen Edition in einer textkritischen Anmerkung denkbare Lesevarianten angeführt. Sie konnten zusätzlich mit [?] gekennzeichnet werden. In der digitalen Edition werden unsichere Lesungen mit <unclear> getagt. Die Wahrscheinlichkeit der Lesung kann mit @cert angegeben werden. Falls dies nicht genügt, kann auch eine Anmerkung <note> gemacht werden.
ve<unclear cert="high">stik</unclear>lich
7.6 Schreib-, Sprach- und Stilfehler: <choice><sic><corr>
Schreib-, Sprach- und Stilfehler werden im Text nicht korrigiert. In der analogen Edition wurden sie in einer textkritischen Anmerkung erläutert oder mit einem [!] gekennzeichnet. In der digitalen Edition werden solche Fehler mit <choice> zusammen mit <sic> getagt und mit Hilfe von <corr> korrigiert.
<choice> <sic>kan</sic> <corr>kam</corr> </choice>
7.7 Bewusste Auslassungen von Text durch den Bearbeitenden: <gap>
Bewusste Auslassungen von Text durch den Bearbeitenden (Teilabdruck) werden in der analogen Edition mit [...] und in der digitalen mit <gap> @reason="irrelevant" wiedergegeben. Dies sollte, wenn möglich, vermieden werden.
Werden spätere Nachträge nicht beim Original, sondern als eigenständiges Stück ediert, können die Teile, die bereits in einem früheren Original ediert wurden, mit <gap/> weggelassen werden. Auf das bereits edierte Stück wird mit @source verwiesen. Eine Anmerkung in <note> oder eine Bemerkung in <back> ist nötig.
8. Behandlung redaktioneller Eingriffe des Schreibers
Grundsätzlich hat ein transkribierter Text, auch wenn er auf einer von verschiedenen Händen mehrfach überarbeiteten Vorlage basiert, gut lesbar und verständlich zu sein. Der Bearbeitende muss sich für eine Textvariante entscheiden und die übrigen Varianten mit tags auszeichnen. Zu beachten ist:
8.1 Streichungen: <del> <subst>
- Auf einfache Korrekturen, die beim Schreibvorgang entstanden sind, wird nur in Ausnahmefällen hingewiesen.
- Streichungen wurden in der analogen Transkription mit a–...–a gekennzeichnet und in einer textkritischen Anmerkung aufgeführt.
In der digitalen Edition werden Streichungen mit <del> getagt.
und <del>umb</del>
Bei mehrfach gestrichenen Texten müssen <delSpan> und <anchor> eingesetzt werden.
<p><delSpan spanTo="#Streichung1"/>Lieber guͥnediger her, dz klagent wir uͥch und uͥnwern reiten und truͥwen uͥch und uͥnwern reiten, ir widerent uͥns <lb/> und helfent, dz wir beliben, da <add place="above">bi</add> wir bilich beliben soͤlin, der dz tuͦt, so wellin wir tuͦn gern alles, dz wir tuͦn soͤlin <lb/> und unser herschaft dienen vestenklich <del>als je da hat.</del><anchor xml:id="Streichung1"/></p>
- Durch Streichungen unlesbar gewordene Textstellen wurden in der analogen Edition mit [...]a gekennzeichnet und mit einer Anmerkung versehen. In der digitalen Edition werden sie mit <del> und einem leeren <gap/> getagt.
<del><gap unit="cm" quantity="4"/></del>
- Bei Textstellen, die mehrere Streichungen und/oder Hinzufügungen bzw. Kombinationen davon aufweisen, muss <subst> verwendet werden.
8.2 Zusätze oder Nachträge: <add>
Zusätze oder Nachträge von erster oder späterer Hand müssen in den Text aufgenommen werden und wurden in der analogen Edition in einer textkritischen Anmerkung erklärt. In der digitalen Edition wird der tag <add> dafür verwendet.
- Ein Zusatz oder Nachtrag wurde in der analogen Edition in den Text aufgenommen und durch eine vorangestellte Bemerkung in kursiver Schrift charakterisiert.
BEISPIEL: Nachtrag einer Hand des 18. Jahrhunderts
<add hand=hand18c></add>
- Zusätze und Nachträge werden in den fortlaufenden Text aufgenommen. In der analogen Edition wurden sie vom Bearbeitenden mit Anmerkungsklammern von gleich bleibenden Kleinbuchstaben für jede unterscheidbare Hand charakterisiert.
BEISPIEL: a–a Am Rand von anderer Hand hinzugefügt.
<add place="margin" hand="other hand"></add>
8.3 Rasuren: <del> @rend="rubbing"
Mit Rasuren wurde in der analogen Edition gleich verfahren wie mit Streichungen und eine textkritische Anmerkung war erforderlich. In der digitalen Edition wird eine Rasur mit dem tag <del> und dem Attribut @rend="rubbing" gekennzeichnet.
<del rend="rubbing"><unclear>unsichere Lesung wegen Rasur</unclear></del>
Wenn bei Rasuren oder auch bei heftigen Streichungen gar nichts mehr lesbar ist, wird ein leeres <gap/> innerhalb von <del> verwendet.
<del rend="rubbing"><gap unit="cm" quantity="1"/></del>
8.4 Marginalien: <add>
Bei Marginalien entschied sich in der analogen Edition der Bearbeitende, ob es sich um eine kommentierende Randbemerkung handelt, welche in die Anmerkungen verbannt wurde, oder um einen Zusatz, der unter Umständen in den Text gesetzt werden konnte. In der digitalen Edition werden Marginalien mit <add> getagt.
<add place="margin">+</add>
9. Anmerkungen: <note>
9.1 Textkritische Anmerkungen
Für textkritische Anmerkungen wurden in der analogen Edition Kleinbuchstaben in alphabetischer Reihenfolge und für sachkritische Anmerkungen arabische Ziffern verwendet. Worterklärungen, z. B. für lateinische Wendungen etc., erfolgen in der Glossardatenbank.
9.2 Sachkritische Anmerkungen
In der digitalen Edition wird der tag <note> für sachkritische Anmerkungen jeglicher Art verwendet.
Bei speziellen Wortformen, bei denen ein allgemeiner Glossareintrag <term> nicht genügt, um sie zu verstehen, ist eine sachkritische Fussnote notwendig, in der die Übersetzung angeboten wird.
... Die egenannten lüte gemeinlich, so an die herscheften ze Wolhusen gehoͤrent, und <lb/> alle ir erben und nachkomen sond oͧch bi den vorgeschriben iren eiden minen herren von Oͤsterrich und jetzund minem oͤchem von Torberg oder sinen erben, ob er enwer <note>enwer: hier im Sinne von nicht sein, nicht mehr leben.</note>, die ...
10. Textvarianten: <app>
10.1 Bei Doppel- oder Mehrfachausfertigungen entscheidet sich der Bearbeitende für einen einzigen Text. Varianten und deren Besonderheiten können mit Hilfe von <app> angemerkt werden. Inhaltliche Abweichungen der anderen Originale von der Editionsvorlage müssen zwingend angemerkt werden.
Bei mehreren vorhandenen Originalen sollten wenn möglich die Kriterien, die zur Wahl der Editionsvorlage beitrugen, in einem Kommentar dargelegt werden. Dasselbe gilt im Falle von Abschriften.
10.2 Falls nur Abschriften vorhanden sind, soll die geeignetste, d. h. die der Originalvorlage am nächsten kommende, ediert werden. Kriterien sind: Alter, Vollständigkeit, Sorgfalt, Beglaubigung, Vidimus oder Transsumpt etc. Varianten können angemerkt werden. Inhaltliche Abweichungen der anderen Abschriften von der Editionsvorlage müssen zwingend angemerkt werden.
Wenn ein Original fehlt, muss die beste Abschrift als Editionsvorlage genommen werden. Das muss nicht unbedingt die älteste sein. Der Entscheid, welche Abschrift dem Original am nächsten kommen dürfte, ist vom Bearbeitenden zu fällen und sollte in einem Kommentar beschrieben werden.
11. Strukturierung der Texte: <div> <seg> <lb/> <pb/>
11.1 Abschnitte: <div><p> bzw. <seg>
Wo es zum besseren Verständnis notwendig erscheint, wurde der Text in der analogen Edition mit Hilfe von Gedankenstrichen, Alineas, paragraphenweiser Nummerierung in eckigen Klammern, Mitten von Titeln etc. unterteilt. In der digitalen Edition erfolgt die Gliederung eines Textes nach der Vorlage mit den tags <div> und <p> – allenfalls mit einer Nummerierung innerhalb von <seg> mit @n.
Urkunden sollten gemäss ihrem formalen Aufbau strukturiert werden (vgl. Diplomatik z. B. [1], [2], [3]). Die inhaltliche Strukturierung eines Textes durch den Bearbeitenden in Absätze erfolgt mit <seg>.
In der Regel sollten Absätze nach einem Punkt und nicht nach einem Komma erfolgen.
Kommentare bitte mit <div> (falls eine Nummerierung notwendig ist) oder <p> strukturieren, dadurch wird die Lesbarkeit erhöht.
11.2 Zeilenwechsel: <lb/> und Seitenwechsel: <pb/>
Zeilenwechsel wurden in der analogen Edition mit / und Seitenwechsel mit // wiedergegeben. In der digitalen Edition werden die Zeilenwechsel mit <lb/> und die Seitenwechsel mit <pb/> ausgezeichnet.
11.3 Interpunktion
Die Interpunktion folgt, so weit möglich und sinnvoll, den heute im entsprechenden Sprachgebiet üblichen Regeln. Gibt es in der Vorlage Textstellen, deren syntaktische Konstruktion nicht nach heutigen Satzbaumustern analysiert werden kann oder deren Sinn schwer verständlich ist, wird besser auf Interpunktion verzichtet.
Originale Titel und Zwischentitel: <head>
Originale Titel und Zwischentitel können mit <head> ausgezeichnet und optisch abgehoben werden.
Direkte Rede: <q>
Direkte Rede, die in der analogen Edition mit « » hervorgehoben wurde, wird in der digitalen Edition mit <q> ausgezeichnet.
Zitate <quote>
Zitate innerhalb eines Textes (z. B. inserierte Urkunden) werden mit <quote> ausgezeichnet und am Schluss des Zitats mit einer sachkritischen Anmerkung <note> versehen, in der auf den zitierten Originaltext verwiesen wird. Ist der Originaltext ediert, kann anstelle von <note> mit der @xml:id?? auf das Stück verwiesen werden.
Tabellen: <table> mit <row> und <cell>
Einige Quellen, wie z. B. Rechnungen oder Zollordnungen, enthalten Tabellen, die auch als solche in der Edition umgesetzt werden sollen. Für die Darstellung von Tabellen verwenden wir <table> mit <row> und <cell>.
Transkriptionsregeln lateinischer Texte der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen (SSRQ)
Die Transkription folgt wie bei deutschen Texten dem Grundsatz der buchstabengetreuen Wiedergabe der Handschrift mit Grossschreibung der Eigennamen (aber nicht von Nomina sacra wie deus, dominus, virgo) sowie am Satzanfang. Entsprechend erfolgen keine Anpassungen an klassisches Latein.
Abkürzungen werden stillschweigend aufgelöst, sofern nicht Zweifel an der korrekten Auflösung bestehen. Die Auflösung erfolgt gemäss (mittellateinischem) Wörterbuch, ausser bei abweichender Praxis des Schreibers.
Konsonantisches u wird als v, vokalisches v als u transkribiert.
i / j werden nicht unterschieden, d.h. es wird kein j transkribiert (Ausnahme: Eigennamen, z. B. Johannes).
e caudata (ę) wird gemäss bisheriger Praxis der SSRQ umgesetzt.
Schluss-s wird als einfaches s transkribiert und nicht als Scharf-s, da es sich lediglich um eine Ligatur handelt.
c / t wird gemäss Vorlage transkribiert, falls nicht unterscheidbar nach der Praxis des Schreibers an anderen Stellen, sonst nach Wörterbuch.
Der Gebrauch von n anstelle von m (z.B. cunque) wird übernommen, wenn der Buchstabe ausgeschrieben ist.
Fehler werden – namentlich in Urkunden – in der Regel nicht emendiert, sondern mit <sic> ausgezeichnet oder im Apparat diskutiert.
Römische Ziffern werden in Kleinbuchstaben gesetzt.
Begriffe, die einzeln dekliniert werden können, werden getrennt geschrieben (z. B. Jahreszahlen, die in Papsturkunden in der Regel zusammen geschrieben sind). Wendungen mit Genitiv-Attribut werden in Einzelfällen als Kompositum zusammengeschrieben (christifideles).
Für die Interpunktion kann grundsätzlich die moderne deutsche Kommasetzung als Richtschnur gelten. Voraussetzung für eine korrekte Interpunktion ist das Verständnis des Quellentextes in seinem ganzen Aufbau (Urkundenformular) wie im einzelnen Wortlaut. Im Zweifelsfall ist ein Komma besser wegzulassen als zu setzen. Verschachtelungen sind durch die Kommasetzung korrekt wiederzugeben.