SSRQ SG III/4 54-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, par Sibylle Malamud
Citation : SSRQ SG III/4 54-1
Licence : CC BY-NC-SA
Übereinkunft zwischen Albrecht I. von Sax-Hohensax und den eidgenössischen Gesellen, die an seinem Kriegszug teilnehmen
1458 mars 3. Brunnen
Description de la source
- Cote : StAZH A 346.1.1, Nr. 2
- Date : 1458 mars 3 – 1468 mars 3 Tradition : Aufzeichnung (Original?)
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 24.5 × 21.0
- Langue : allemand
-
Regest
- URStAZH, Bd. 7, Nr. 10300
Présentation de la situation de tradition
- Cote : StASG AA 2 A 1-4c
- Date : 19 e s. Tradition : Abschrift (Doppelblatt)
- Support d’écriture : Papier
- Langue : allemand
Commentaires
Im Alten ZürichkriegTerme : steht Albrecht I. von Sax-HohensaxPersonne : , Sohn des Ulrich Eberhard II.Personne : , des Jüngeren, zeitweise als AnführerTerme : von SöldnertruppenTerme : im KriegsdienstTerme : von SchwyzOrganisation : und GlarusOrganisation : . Doch erst in den 50er Jahren des 15. Jh.Date : 1450 – 1459 und mit diesem Vertrag von 1458Date : 1458 vollzieht er den endgültigen Bruch mit Habsburg-ÖsterreichOrganisation : (dazu vgl. ausführlich Deplazes-Haefliger 1976, S. 116–120). Er ist der erste im Hause Hohensax, der sich klar von Habsburg-Österreich ab- und dem eidgenössischen Lager zuwendet. Nach diesem Bündnis kommt es jedoch nicht zu einem offenen Konflikt mit Habsburg-Österreich (Deplazes-Haefliger 1976, S. 118; siehe auch den Kommentar zu SSRQ SG III/4 19-1).
Texte édité
Item ze wyssen, das der edel AbrechtÀ corriger en : Albrechta von SagxPersonne : ain ûberkomnusTerme :
getôn hatt mit der AydgenossenOrganisation : gesellenTerme : , also were sach, das die
gesellen in den zugTerme : mit im kemint, was dann mit der hilff
gotz gewunnen wirt von varender habTerme : , als man brandschatzTerme : ,
und gefangen lûtTerme : , das sol ze glicher bûtigTerme : gantz nicht usgenomen.
Och ist beredt und bedinget, was darûber enot RinsLieu : gewunnen
wirt als bûrgTerme : , schlossTerme : oder stettTerme : , das sol man dem von SagxPersonne :
in antwurten und in das fûrer lausen bewalten, wie im
das fuͦglich ist. Wer och sach, das dirhalb RinsLieu : mit der
hilff gots ututzit gewunnen wirt, das sol der von SagxPersonne : den
gesellen gantz getrûwen, was sy im darin zuͦ fügen
und och in den fordren stuken, was fûrlîgsTerme : im darinn
beschech, des sol er gantz den gesellen trûwen. Ouch ist beredt,
were sach, das ain richtungTerme : gemacht wurd fûr das, so die
gesellen usgezogenTerme : werint und aber noch denn nit angriffen
wer, so sol der von SagxPersonne : den gesellen beschaidne zerungTerme :
geben dahin und her wyder. Were aber sach, das die gesellen
herhain ziechenTerme : müstint von manung wegen ir heren,
dann sol er nicht pflichtig sin zegeben. Item die gelûptTerme : und
aydTerme : , so yetlicher sinem heren schuldig ist, söllent allweg
vorgôn und den AydgenossenOrganisation : gehorsam sin. Und zuͦ
urkûnd diser sach, so sidÀ corriger en : sindb diser zedelTerme : zwen glich geschriben
und ob ain andren geschnitten.1 Geben an fritag ze BrunnenLieu d’origine :
vor sant FridliPersonne : s tag im lviij jorDate : 03.03.1458. c
3. Albrächten von SaxPersonne : verkommnus mit den EidtgnoßenOrganisation : wegen
eines kriegzugs 1458
Annotations
- À corriger en : Albrecht.↩
- À corriger en : sind.↩
- Suppression de l’ajout au-dessous de la
ligne par une autre
main :
Item der von Sagx bût recht uff gemeiner EidgnoEidgenossen bottenTerme : oder dieEndommagé par coulure d’encre, lecture incertained
orttTerme : . Insunders hand sich die botten uff diß tag underretTerme : .↩
- Dem Papier sieht man nicht an, ob es auseinander geschnitten wurde oder nicht.↩
Résumé
Übereinkunft zwischen Albrecht I. von Sax-Hohensax und den eidgenössischen Gesellen, die an seinem Kriegszug teilnehmen: Was an Fahrhabe, Brandschatzgeldern und Gefangenen erbeutet wird, wird zu gleichen Teilen aufgeteilt. Burgen, Schlösser und Städte, die jenseits des Rheins erobert werden, erhält Albrecht I., was diesseits des Rheins erbeutet wird, gehört den Gesellen. Kommt es vor dem Angriff zu einem Friedensschluss, hat Albrecht I. für die Verköstigung der Gesellen aufzukommen, es sei denn, die Gesellen müssen auf Befehl ihrer Herren zurückkehren. Die Eide der Gesellen gegenüber ihren Herren und ihr Gehorsam gegenüber den Eidgenossen hat Vorrang.
Es werden zwei gleichlautende Zettel ausgestellt und auseinander geschnitten (Chirograph).